Gleiche Arbeit für gleichwertigen Lohn
Jahrelang haben Frauen am Packband gesessen und Kekse per Hand auf Qualität geprüft und in Schachteln gepackt.
Im Jahr 2010 wurde die Produktion bzw. der Packprozess einer zunehmenden Automatisierung unterzogen. Das bedeutet, dass die Backware nicht mehr händisch abgepackt werden muss, sondern durch Anlagen bzw. Roboterarme erfolgt, die von Maschinenführer*innen bedient werden müssen. Damit einher ging, dass die Packhandarbeitsplätze, die ausschließlich von Frauen besetzt waren, komplett wegfallen sollten.
Die letzte Handpackanlage wurde 2011/2012 automatisiert.
Unterschwellig wurde davon gesprochen, dass die Frauen keinen technischen Sachverstand haben, um die Maschinen zu bedienen, Störungen an den Maschinen zu erkennen, diese zu beseitigen und die Reinigungsintervalle durchzuführen.
Der Betriebsrat sah es als Diskriminierung an, dass Frauen nicht qualifiziert werden sollten, um die Maschinen bedienen und somit die gleiche Arbeit wie die Männer verrichten zu können. Daran gekoppelt ist zudem die Forderung, dass Frauen die gleiche Eingruppierung für die gleiche Arbeit erhalten sollten. Nach wie vor waren Frauen jedoch zwei Entgeltstufen niedriger eingruppiert als Männer und waren besonders von dem geplanten Stellenabbau im Zuge der Automatisierung betroffen. Dieser Ungleichbehandlung wollten wir als Betriebsrat entgegenwirken. Ziel war es, die Entlassungen der Frauen zu verhindern, die Frauen für die Tätigkeit der Maschinenführerin zu qualifizieren und so eine gleiche Eingruppierung für die gleiche Arbeit zu erreichen.